Montag, 28. Februar 2011

"es ist zu heiss, kann nicht schlafen" (Geschichte Sydney 16.02.-24.02.)

Hallo Freunde,

ich liege hier in meinem Zimmer und kann nicht wirklich einschlafen, weil es einfach zu heiss ist.

Am Donnerstag kam ich von meinem Midstay Camp aus Sydney zurück. So habe ich mich nach nun einem halben Jahr mal wieder mit meinen Zivildienstkollegen getroffen. Es war super mit allen Erfahrungen auszutauschen und abends Sydney unsicher zu machen und einiges von unserm groessten Feind dem Bier vernichtet. Fuer eine kurze Zeit wurden Simon und ich aus unbekannten Gruenden von einem besoffenem Russen verpflichtet mit ihm weiterzutrinken obwohl wir gerade gehen wollten. Weil wir aber offen gegenueber Neuem sind, sind wir erst nach dem ersten weiterm Trink gefluechtet.



Zurueck zu AFS:
Der groesste Teil der Leute hat die Gastfamilie min einmal gewechselt und ist endlich nach dieser langen Zeit irgendwo angekommen. Aber das wichtigste ist das eigentlich jeder mit seine Stelle und Familie zufrieden ist. Die meisten haben auch schon eine Menge fuer AFS geleistet wobei ich mit meinen Schulpraesentationen noch etwas zurueck liege. Aber das wird schon noch.

Der zweite und eigentlich wichtigere Punkt der wirklich nur duch aller groessten Zufall entstanden ist war, das Treffen mit David dem alten Backpacker.Am Samstag dem 19ten Februar sollte er ankommen. Ein Flieger aus Hong Kong mit einem kleine Verruecken an Bord. Auf das verrueckt sein moecht ich jetzt nicht noch einmal eingehen(siehe vorrangegangener Eintrag :).
Gluecklicher Weise hatte ich Begleitung durch meine zwei AFS Freunde Lukas und Alex die mit mir ca. zwei Stunden am Flughafen warteten. Inzwischen habe ich einige AFS Schueler kennengelernt die gerade in Australien ankamen. Unter Anderem auch drei Schueler die fuer Mackay bestimmt waren.

Und dann kam er auch schon mit seinem riesen Rucksack und seiner Partnerin Sarah. WOW, nun war er wirklich hier. Ich glaube in dem Moment konnten wir das beide nicht wirklich glauben und besonders David war sichtlich gekennzeichnet von zu wenig Schlaf und zu viel Input an Neuem.



Wir fuerten den kleinen an der Hand bis zum Bus mit welchen wir in Richtung Stadtzentrum fuhren.
David ueberreichte mir ein kleines Geschenk. Es war ein Schluesselanhaenger mit meinem chinesischem Sternzeichen, einem Pferd. In China waer ich nicht der Wassermann in China waer ich halt das Pferd. Ich glaube das passt in gewisser Weise zu mir. DANKE DAVE!
Am gleichen Tag haben wir noch den Bondi Beach (bereuhmtester Strand in Sydney) und ein wenig Nachtleben ausfindig gemacht.


Neben den kleinen Organisationen von Dingen and Informationsbeschaffungen habe ich in David mich vor einem halben Jahr wiedererkannt. Ich lief durch Sydney sah das Opernhaus dir Harbour Bridge und eig alles was dazugehoert und konnte es nach wie vor nicht glauben, das ich wirklich angekommen bin.
Ich glaube der Mensch kann einfach Dinge in ueberdemiensionalen Massstaeben nicht sofort richtig einordnen, weil ihm einfach dieser noetige Massstab fehlt. Ich bin mir sicher wenn ich ins Weltall fliege und den Mond und den Mars sehen wuerde, koennt ich mich einfach nicht darueber freuen. Klar das klingt in dem Moment jetzt verrueckt, aber genauso ging es mir in Sydney vor einem halben Jahr. Ich musste erstmal wieder auf der Erde landen und mir ueber den Mond und den Mars Gedanken machen um zu verstehen was ich eigentlich gesehen habe.
Jetzt hab ichs:
Sobald wir alles verstanden und einschaetzen koennen, haben wir nicht nur unseren eigenen Massstab sonden auch unseren Horizont erweitert. So muss es wohl sein.
Ich will nicht sagen das ich einen viel weiteren Horizont habe wie vorher, obwohl naja... wenn meine Theorie stimmt eigentlich schon ;) 

Achja eine Story noch:


David verlor seinen Tunnel Piercing im Ozean...
Nein, das war noch nicht alles.

David hatte auch noch Ohrenschmerzen im andern Ohr...
War auch noch nicht alles.


David hatte sich das Ohr mit dem Piercing nochweiter dehnen lassen. Und das auf die harte Tour koennt ihr wissen. Um sich Tunnel in die Ohren zu machen nimmt man nicht etwa die Kreissaege man dehnt ein kleines Loch solange bis es die gewuenschte Groesse hat. Das Dehnverfahren funktioniert auf der Basis eines einfachen Konus. Man setzt ihn mit der flachen Stelle an und schiebt in von Tag zu Tag weiter bis zum Anschlag bzw. des gewuenschten Dehndurchmessers. Zumindest hat mir David das so erzaehlt gehabt. Die Operationsfrau im Shop kannte die Theorie wahrscheinlich nicht wirklich sie schob den Dehnkonus einfach direkt bis zum Anschlag. Die von oben bis unten taetowierte Frau hinter der Theke hatte uns ja eben gerade bewiesen dass da wohl keine Grenzen der Dehnbarkeit gaebe. Die Tunnel hatte bei ihr einen Duchmesser von einem zwei Euro Stueck angenommen und dabei hatte sie sich die schon ein mal auf sehr schmerzlicher Art verkleinern lassen. Um ein Ohrloch mit billigen, sogar sehr billigen Mitteln zu schmaelern, sagte sie, schnappt man sich einfach ein wenig Sandpapier und rubbelt die Innenseite des Tunnels blutig. Danach laeuft alles von ganz alleine. Die Wunde entzuendet sich und schwillt sehr stark an. Nach ein paar Tagen oder Wochen unglaublicher Schmerzen schwillt es ab und das Loch ist kleiner. 
So wieder was gelernt ;)

Das Resultat!


David legte sich an diesem Tag mal frueher schlafen.
Ziemlich spektakulaer so weit nicht war?

Auf jeden Fall kam ich ca um eins morgens ins Hostel, erwartete nichts schlimmes und wurde von David mit einem:- "kannste mal bitte die Ambulanz rufen"- erwartet. Ich fragte ihn was denn los sei. Er meinte er haette sehr sehr starke Schmerzen im Ohr und muss behandelt werden. Ich dachte mir nur: "welches dieser beiden gestraften Ohren???"  Und koennt ihr das glauben, es war nicht das mit dem zu gross geratenen Dehnpiercing.
Ich rannte erstmal im Hostel rum und fragte ob es irgendwo eine Notaufnahme gaebe. Ich rief in zwei Krankenhaeusern an und die meinten entweder Notruf oder morgen frueh in die Schlange stellen. Und somit musste ich das erste mal in meinem Australischem Leben den Notruf alamieren. 10 Minuten spaeter wurden wir auch schon mit dem Krankenwagen abgeholt. Alles war sehr relaxt. Die Ambulanzleute fragten was los war und setzten und in den Wagen und fuhren gemuehtlich ohne blaulicht oder dergleichen ins nahegelegene Krankenhaus. Der Doctor gab David ein paar Tropfen und Tabletten und schon war die haelfte erledigt. Blieb nur noch das andere Ohr, welches sich mittlerweile boesartig entzündet hatte. Der Doctor sagte sofot dass er mit Piercings nicht viel am Hut hat aber mal sieht was er machen kann. David hatte den Konus schon zur haelfte zurueck geschoben weil alles angeschwollen war. Der Arzt startete dann seine Versuch den Konus einfach zu entfernen. Ich sah nur wie er des Teil an der Schmalen Seite packte und versuchte komplett in die falsche Richtung anzusetzen. Davids Gesicht machte mir in diesem Moment etwas Angst. Ich rief einfach nur STOP STOP STOP. Ich sah das Ohrlaeppchen schon foermlich platzen. Es ist schon unglaublich wie so ein kleines ding so stark anschwillen kann ;))). Ich versuchte dem Doctor dann zu erklaeren wie die Logik des Konus zu verstehen ist. In der Zwischenzeit hatte David das Biest schon selber entfernt. Ich spar mir jetzt mal die Beschreibung des eigenlichen Piercings ganz geschweige von den Monster-Ohrlaeppchen. 

Mit einer Tasche voller Tabletten, Salben und Desinfektionsmitteln verliessen wir dann letztendlich mehr oder weniger gluecklich um drei oder vier Uhr morgens die Klinik. Der ganze Spass kostete 106 Dollar.



Ich kann nur immer wieder sagen 
"HALT DIE OHREN STEIF FUER DIE NAECHSTEN 10 MONATE DAVE!"


Fuer die naechste Woche sind uebrigens 30 Grad und 80-90% Luftfeuchtigkeit in Mackay angesagt. So werd ich vielleicht oefters mal einen kleinen Mitternachtseintrag schreiben.

Cheers

3 Kommentare:

  1. hammer... ich denke wir sollten im anschluss unserer reise ein buch schreiben ... du hast das nämlich voll drauf ;) ... habe gestern versucht wieder einen ohring rein zumachen ... kannst du vergessen ... das blutete wie sau ... f*** ... naja sitz nun in melbourne mit josephin und suchen eine unterkunft für die nacht mal sehen wa ;)

    Also lass uns die woche ab und mal schreiben
    bis dahin ... halt die ohren steif

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  2. man du vesuchst wieder einen ohrring reinzumachen...dann hat es wohl nicht weh genug getan...*kopf schüttel*

    bloß gut das alex around war...war auch wirklich gut erzählt ^^

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  3. Sehr schöne Story... Die Vernunft hat demnach unterschiedliche Massstäbe. Der Horizont nur einen...

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